
Philosophie
Leitbild
Leitsatz
In der Herberge zur Heimat werden erwachsene Menschen vorurteilslos aufgenommen, die wegen eines beeinträchtigten psychischen Zustandes auf Hilfe zur Bewältigung ihres Alltags angewiesen sind. Die HzH strebt danach, dass sich die Bewohner daheim, wohl und sicher fühlen. Sie ist bestrebt, die persönliche Autonomie der Bewohner bestmöglich zu wahren und sie in verschiedenen Formen individuell zu aktivieren und zu fördern. Sie setzt sich dafür ein, dass die Bewohner von der Gesellschaft mit Respekt wahrgenommen werden: Sie erschliesst sich Fachwissen, externe Einrichtungen und Netzwerke von geeigneten Berufsgattungen und organisiert Einsätze der Bewohner in diesen.
Menschenbild
Wir orientieren uns an einem ganzheitlichen Menschenbild. Für die HzH gibt es nur eine Kategorie Menschen, nämlich „Mensch“. Den Bewohnern begegnen wir mit einer wertschätzenden Haltung und respektieren ihre Herkunft, Kultur, Weltanschauung und ihren Gesellschaftsstand.
Wir stellen die Individualität jedes einzelnen Bewohners in den Mittelpunkt unserer Arbeit. Dies bedeutet für uns, den Menschen in seiner Ganzheit – Körper, Seele und Geist – umfassend wahrzunehmen. Die HzH ist jenem Artikel der Bundesverfassung verpflichtet, welcher lautet: „Die Stärke einer Nation bemisst sich am Wohl der Schwachen“.
Ganzheitliche Betreuung und Pflege
Wir wollen mit jedem Bewohner eine professionelle, persönliche Beziehung eingehen, seine Menschenwürde achten und bewahren. Wir begegnen jedem Bewohner mit Mitgefühl und Verständnis und bieten Hilfe an, wenn er sie benötigt. Dazu gehören vor allem: Unterstützung bei persönlichen Krisen; eine planmässige individuelle Förderung; Begleitung und Pflege im Krankheitsfall, wenn nötig bis ans Lebensende.
Wir stellen intern ein vielfältiges Angebot zur Gestaltung der Tagesstruktur und der sozialen Kontakte bereit. Bewohner, die in der Lage sind, auswärts einer Beschäftigung nachzugehen, werden darin unterstützt. In der Freizeitgestaltung richten wir uns nach den Wünschen unserer Bewohner und unseren individuellen Möglichkeiten.
Von Aussen wird die Betreuung und Pflege durch medizinische, psychologische, psychiatrische und seelsorgerliche Fachpersonen unterstützt.
Arbeit / Beschäftigung
In den vielfältigen Beschäftigungsangeboten, welche stundenweise angeboten werden können, haben die Bewohnerinnen und Bewohner die Möglichkeit, Tätigkeiten auszuprobieren und zu trainieren, damit sie bessere Chancen im zweiten oder ersten Arbeitsmarkt erhalten. Die Wirtschaftlichkeit hat einen angemessenen Stellenwert.
Führungsgrundsätze
Die Führungsgrundsätze orientieren sich am Leitbild: Wir sind eine lernende Organisation. Unser Kader reflektiert sich regelmässig zusammen mit den Mitabeitenden und den Vorgesetzten. Aus diesen Reflexionen leitet es Handlungsstrukturen für die persönliche, fachliche und institutionelle Weiterentwicklung ab. Zu unserer Unternehmenskultur gehören gegenseitige Förderung und Unterstützung sowie Zusammenarbeit auf allen Ebenen. Es wird aufgaben- , situations- und beziehungsorientiert geführt, was nicht einem Rezept folgt, sondern den Führungsstil auf den Menschen und die Situation ausrichtet.
Mitarbeitende
Unsere Zusammenarbeit ist offen und konstruktiv. Die Mitarbeitenden werden in ihrer Eigenverantwortung gefordert und unterstützt. Eine gezielte Fort- und Weiterbildung ist die Voraussetzung für eine optimale Qualität der Betreuung und unterstützt eine hohe Fach-, Sozial- und Persönlichkeitskompetenz unserer Mitarbeitenden.
Zusammenarbeit und Vernetzung
Wir streben eine offene und konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten an. Den Angehörigen und Bezugspersonen begegnen wir freundlich, kompetent und hilfsbereit. Wir informieren sie über Betreuung und Pflege und beziehen sie in wichtige Entscheidungen ein, sofern der Bewohner dies wünscht.
Unsere fachlich und sozial kompetenten Mitarbeitenden gestalten den Heimalltag kreativ und initiativ. Wir fordern und unterstützen uns gegenseitig und bilden uns regelmässig individuell wie auch im Team weiter. Dies ermöglichen wir mit einer wertschätzenden und vertrauensvollen Führung.
Wir überprüfen unsere Arbeit regelmässig und passen sie den aktuellen fachlichen und gesellschaftlichen Anforderungen an. Irrtümer oder Fehler versuchen wir als Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten zu nutzen.
Qualität
Die Mitarbeiter(innen) begegnen ohne Vorurteile den sozial schwierigen Menschen und bieten ihnen ein Zuhause, wo sie Geborgenheit und Anerkennung finden. Mit Verständnis, Liebe und Respekt soll das Selbstwertgefühl der Bewohner gestärkt und ihre Eigenverantwortlichkeit und Selbständigkeit gefördert werden. Auf partnerschaftlicher Ebene werden die Bewohner in die Wohngemeinschaft und in den Prozess des miteinander Lebens einbezogen.
Dazu dienen folgende Instrumente/Interventionsmöglichkeiten:
Konzept
Auftrag
Die Herberge zur Heimat bietet randständigen Männern jeden Alters eine zeitlich befristete oder dauerhafte Wohnmöglichkeit, wo sie Geborgenheit und Anerkennung finden. Sie garantiert den Männern eine angemessene Grundversorgung, verfügt über adäquate Strukturen und bietet die nötige individuelle Betreuung und Sachhilfe an. Sie verfügt über ein Konzept, das den unterschiedlichen und sich wandelnden Bedürfnissen der Bewohner gerecht zu werden vermag und Gewähr für Qualität und Wirtschaftlichkeit bietet.
Zielsetzung
Die sozialpädagogische Betreuung der Bewohner hat konkret zum Ziel, das Verhalten der Männer dahingehend zu beeinflussen, dass sie ihre soziale Handlungskompetenz zu einer eigenverantwortlichen und so weit wie möglich selbständigen Lebensgestaltung zu verbessern in der Lage sind (Hilfe zur Selbsthilfe). Die Bewohner werden in ihren Lebenskrisen begleitet, und es wird ihnen geholfen, eine bessere Lebensperspektive zu erarbeiten.
Erweisen sich progressive Entwicklungen im genannten Sinn als unmöglich, geht es darum, bereits vorhandene Kompetenzen zu erhalten und zu stabilisieren, weiteren Abbau der Persönlichkeit zu verhindern und den gesundheitlichen Zustand zu erhalten.
Der Bewohner soll in diesem Falle möglichst bis zum Lebensende in der Herberge bleiben können (Spital- und Klinikaufenthalte wenn möglich verhindern).
Mittel
Die Arbeit der Betreuer erfordert Sachkompetenz und Erfahrung im Umgang mit sozial schwierigen Menschen. Das Betreuungspersonal verfügt im Allgemeinen über eine Ausbildung in Sozialpädagogik, Sozialarbeit, sozialer Animation oder eine pflegerische Ausbildung. Notwendig ist ein sozialpädagogisches Grundverständnis, das geprägt ist durch eine klare, konsequente Haltung, Distanz und Abgrenzungsvermögen, Geduld und die Bereitschaft, jemanden zu akzeptieren, wie er ist.
In der Begegnung mit den Bewohnern sind Empathie, Wertschätzung und der Wille, das Liebenswerte hinter der oft rauhen Schale entdecken zu wollen, grundlegende Voraussetzungen für den Aufbau einer fruchtbaren Beziehung.
Um die hohen Zielsetzungen in der Betreuungsarbeit erreichen zu können, sind ein gutes Arbeitsklima und eine vertrauensvolle Teamarbeit notwendig. Es gilt, die gemeinsame Aufgabe in den Vordergrund zu stellen, einander mit Offenheit, Respekt und Toleranz zu begegnen und sich gegenseitig zu unterstützen und zu ergänzen. Jedes Teammitglied ist durch das Mitsprache- und Mitbestimmungsrecht in seinem Arbeitsbereich in die Verantwortung eingebunden.
Organisation
Durch differenzierte Angebote in den 5 Stockwerken kann den unterschiedlichen Bedürfnissen der Bewohner Rechnung getragen werden. Es wird innerhalb der Herberge zwischen Wohngruppe, Pflegeabteilung und Pensionsbetrieb unterschieden. Zwischen Halbpension und Vollpension kann gewählt werden. Die Zuweisung in die verschiedenen Stockwerke erfolgt auf Grund der persönlichen Voraussetzungen der Bewohner.