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Berichte über die Herberge zur Heimat

Kreativ-Werkstatt vom 6. Mai 2025 mit Angela von Lerber

Sieben Teilnehmer setzten sich in dieser Kreativ-Werkstatt mit dem Thema Emotionen auseinander. Wie zeigen wir Menschen unsere Gefühle in Mimik und Gestik? – Woran erkennen wir sie beim andern, und wie lassen sich unterschiedliche Emotionen wie beispielsweise Freude, Wut oder Hass zeichnerisch umsetzen?

Nach einem kurzen Austausch über den Ausdruck von Emotionen zeichnete jeder Teilnehmer eine Serie unterschiedlicher Gesichter. Gezeichnet wurde mit Filzstift auf bedrucktem Papier aus einem Chinesisch-Deutsch-Wörterbuch.

Nach den Kopfvarianten waren verschiedene Körper gefragt: dick oder dünn, kräftig oder klein, selbstbewusst oder geduckt, starr oder dynamisch. Es ging dabei weniger um eine naturalistische Wiedergabe der Gliedmassen, sondern vielmehr darum, bestimmte Eigenschaften zu akzentuieren.

Die gezeichneten Köpfe und Körper wurden schliesslich ausgeschnitten. So konnten die Teilnehmer sie frei kombinieren und mit verschiedenen Varianten spielen: Wie wirkt ein Kopf auf einem bestimmten Körper, und wie verändert sich der Gesamtausdruck der Figuren, wenn wir die Köpfe tauschen? Was passiert, wenn ein Kopf höher oder tiefer zu liegen kommt, gerade oder schief?

Nachdem die Teilnehmer ihre Charaktere festgelegt hatten, setzten sie die endgültigen Figuren auf einem Blatt Papier in Beziehung zueinander und klebten sie auf. Manche Figuren bekamen zusätzlich eine Sprechblase. Andere sollen ausschliesslich über ihre Körpersprache kommunizieren. Die durchschimmernden Wörter aus dem Wörterbuch fügen den Zeichnungen rein zufällig da oder dort noch etwas unbeabsichtigten Witz hinzu.

So entstanden kleine Momentaufnahmen und Szenen, zu denen sich eine Geschichte erzählen lässt.

Kreativ-Werkstatt vom 3. Juni 2025 mit Angela von Lerber

In der Kreativ-Werkstatt vom 6. Mai liessen die Teilnehmer sich von Paul Klees geometrischen Formen inspirieren. Neben Gouache-Farben und Pinsel brachte Workshop-Leiterin Angela von Lerber auch ausgediente Bauklötzchen in diversen Formen mit, die im Lauf des Nachmittags als Stempelformen verwendet werden sollten.

Doch zuerst ging es darum, das Verhalten der Farben mit dem Pinsel zu testen: Wie ändert sich die Transparenz, wenn ich die Farbe trocken auf das Blatt auftrage oder wenn ich sie mit mehr oder weniger Wasser verdünne? – Welche ungewöhnlichen Farbtöne entstehen, wenn ich verschiedene Farben in unterschiedlichen Verhältnissen miteinander mische?

Im nächsten Schritt kamen die Bauklötzchen-Stempel zum Einsatz, um mit verschiedenen Formen und Flächen zu experimentierten. Spielerisch erforschten die Teilnehmer die Effekte, die sich erzielen lassen, wenn man die Formen zueinander in Bezug setzt. Wie wirkt der Stempel, wenn man trockene oder nasse Farbe auf das Klötzchen aufträgt und damit entweder auf trockenen oder auf nassen Untergrund stempelt.

Nach ausgiebigen Testreihen setzten die Teilnehmer die Technik ihrer Wahl für die Komposition eines Bildes ein. Entstanden ist eine erstaunliche Gestaltungsvielfalt ganz unterschiedlicher Sujets und Kunstwerke.

Kreativ-Werkstatt vom 1. Juli und 14. August mit Angela von Lerber

In zwei Sommerateliers griff Lisa Palak-Otzoup den roten Faden der Juni- Kreativwerkstatt von Angela von Lerber nochmals auf und die Teilnehmer vertieften sich ins Thema: Gesichtsausdrücke, Gefühle und Emotionen.

Anschauungsmaterial ausgelegt auf einem Tisch, mit  Büchern und Magazinen, lud die Teilnehmer zum Schmökern ein, bevor sie sich ihren Platz mit gespitztem Bleistift, Feinliner und Papier einrichteten. Lisa brachte den Anwesenden Sharad Sharma aus Indien näher, der das Prinzip Grassroot-Comics erfand. Diese Methode ermöglicht es jeder Person, mit einfachen Mitteln, die eigene oder eine erfundene Geschichte zu erzählen. Sie lernte ihn am Fumetto Comicfestival in Luzern kennen. Der Workshop war toll und sein Wahlspruch “a single drop of ink, can make a thousand people think” an der Wandtafel  inspirierend. Das Experiment sollte nun auch in der Herberge zur Heimat zum Tragen kommen.

Zurück zu den beiden Ateliers: Auf der Suche nach der eigenen Kreativität kamen zu Beginn der beiden Sessions etliche Fantasieübungen und Zeichnungsspiele zum Einsatz. Es machte den Teilnehmern Spass auf Zeit zu zeichnen, aus Tintenflecken Figürliches zu zaubern, zu kritzeln und zu doodlen. Es kamen auch Fingerübungen zum Zug, denn das Führen eines Stiftes will geübt sein. So füllten sie beispielsweise Blatt um Blatt mit Kringeln und Strichen, um den Fluss der zeichnerischen Bewegung zu fördern. Es folgte die Aufgabe in Kreisen den Buchstaben “T“ zu platzieren. Im nächsten Schritt ging es dann darum, das T aufzusplitten – so kam mit einfachen Strichen ein zorniges oder fröhliches Gesicht zum Vorschein.

In einem weiteren Schritt näherten sich die Teilnehmer dem Vorhaben, in vier Bildern eine Geschichte zu konzipieren. Es wurde überlegt, wie in Comics Sprechblasen funktionieren, wie die Bildeinteilung sein könnte und wo allenfalls zusätzliche Informationen platziert werden sollten. Die einen machten ein Storyboard oder ein Skizze, andere wagten sich gleich ans Schlussformat. In konzentrierter Stimmung entwickelten sie ihre Story. Trotz grosser Hitze an beiden Workshoptagen waren die Anwesenden voll dabei und liessen ihrer Phantasie freien Lauf.

Kreativ-Werkstatt vom 25. Oktober und 2. Dezember 2025 mit Angela von Lerber

Ziel der Kreativ-Werkstatt vom 25. Oktober war es, für spätere Bastelarbeiten farbige Papiere zu gestalten.

Die Teilnehmer waren aufgefordert, mit verschiedenen Materialien und Techniken zu experimentieren. So wurde mit Gouache-Farbe, Pinsel und Filzstiften gemalt, gemischt und gestempelt. Während die einen sich wiederholende Muster sorgfältig aufs Papier zeichneten, gingen andere grossflächig zu Werke und testeten unterschiedliche Pinselstriche und Farben aus. Wieder andere bedruckten ihr Papier mit eingefärbten Luftpolsterfolien. Auch mit Schablonen und Stempelkissen wurde experimentiert. Zum Schluss lag eine kunterbunte Sammlung an Bastelpapieren auf dem Tisch.

Bei der folgenden Werkstatt vom 2. Dezember kamen einige dieser Papiere zum Einsatz. Die Teilnehmer schnitten daraus erst einmal kreisrunde Teile aus. Daraus sollen nach chinesischem Vorbild Glückskekse entstehen. Aus einer Liste von Sprüchen und Wünschen wählten die Männer jene aus, die ihnen besonders gut gefielen. Diese galt es auszuschneiden, um sie anschliessend auf die Innenseite der ausgeschnittenen Kreise zu kleben.

Damit daraus ein perfekt gefalteter Glückskeks entstand, musste man den Kreis einmal in der Hälfte mit einem Klebepunkt zusammenkleben und nach dem Trocknen quer dazu an einem weiteren Punkt nochmals. Dies forderte den Teilnehmern einiges an Geschick ab. Doch irgendwann hatten alle den Kniff draussen, und mit ein bisschen Übung füllte sich die Schale mit den fertigen Glückskeksen immer schneller.

Die Glückkekse mit ihren Mutmach-Sprüchen wartet nun darauf, beim einem der nächsten Bewohner-Feste – vielleicht zum neuen Jahr – gezogen zu werden.

Mitteilungen der Herberge zur Heimat

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